Projekt DigiStart

Die Lernplattform der ProJob Rheingau-Taunus GmbH

Projekt DigiStart
AllgemeinBüromanagement

Die Multimomentmethode

Die Multimomentmethode ist eine statistische Methode zur Analyse von Prozessen und zur Bestimmung von Zeitstudienwerten. Sie basiert auf der Bestimmung der Wahrscheinlichkeitsverteilung von Arbeitselementen innerhalb eines Prozesses und der Verwendung von Momenten dieser Verteilung, um Schätzungen von Prozesszeiten und anderen wichtigen Leistungsindikatoren abzuleiten.

Die Methode wurde von dem Ingenieur L.H.C. Tippett entwickelt und von anderen wie H.B. Maynard und F.S. Stegemerten weiterentwickelt. Die Multimomentmethode ist besonders nützlich bei der Analyse von komplexen Prozessen, bei denen es schwierig ist, genaue Zeiten für jede Aktivität zu messen.

Die Methode besteht aus drei Hauptschritten: der Erfassung von Momenten, der Analyse der Momentgleichungen und der Schätzung von Zeit- und Leistungsindikatoren. Momenten werden aus der Aufzeichnung von Beobachtungen abgeleitet, die die Häufigkeit von Arbeitselementen oder Ereignissen innerhalb eines Prozesses beschreiben. Momentgleichungen werden dann verwendet, um Schätzungen von Zeit- und Leistungsindikatoren abzuleiten, wie z.B. der durchschnittlichen Zeit pro Einheit oder der Gesamtzeit für den Prozess.

Die Multimomentmethode ist ein wichtiger Bestandteil der Zeitstudien und wird häufig in der Industrie angewendet, um die Effizienz von Produktionsprozessen zu verbessern, die Arbeitssicherheit zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter zu verbessern.

Beispiel:

Angenommen, wir möchten die Zeit schätzen, die ein Mitarbeiter benötigt, um einen bestimmten Vorgang in einem Produktionsprozess auszuführen. Wir können die Multimomentmethode anwenden, um eine Schätzung zu erhalten.

Zunächst müssen wir eine Liste von Beobachtungen des Vorgangs erstellen und die Häufigkeit der einzelnen Arbeitselemente aufzeichnen. Wir könnten zum Beispiel feststellen, dass der Mitarbeiter in 20% der Fälle einen Schraubendreher verwendet, in 30% der Fälle eine Zange und in 50% der Fälle eine Bohrmaschine.

Dann müssen wir die Momentgleichungen aufstellen, um Schätzungen abzuleiten. Die Momentgleichungen sind mathematische Gleichungen, die die Häufigkeit der Arbeitselemente in Beziehung setzen. Die Gleichungen können komplex sein, aber eine einfache Gleichung könnte lauten:

Erstes Moment = Gesamtzeit / Anzahl der Vorgänge

Zweites Moment = (Anzahl der Schraubendreher x Zeit für Schraubendreher + Anzahl der Zangen x Zeit für Zangen + Anzahl der Bohrmaschinen x Zeit für Bohrmaschinen) / Anzahl der Vorgänge

Dritte Moment = (Anzahl der Schraubendreher x Zeit für Schraubendreher^3 + Anzahl der Zangen x Zeit für Zangen^3 + Anzahl der Bohrmaschinen x Zeit für Bohrmaschinen^3) / Anzahl der Vorgänge

Schließlich können wir die Momentgleichungen lösen, um Schätzungen der Zeit und anderer Leistungsindikatoren abzuleiten. Zum Beispiel könnten wir aufgrund der Momentgleichungen schätzen, dass der Mitarbeiter durchschnittlich 10 Minuten benötigt, um den Vorgang abzuschließen, und dass die Standardabweichung der Zeit 1 Minute beträgt. Diese Schätzungen können dann verwendet werden, um den Prozess zu optimieren und die Effizienz zu verbessern.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert